Samstag, 25. November 2017

Jugendcamp wegen Gebetserhörung abgebrochen

Das Pfingst-Jugendcamp der New Bethel Church in Rothing im Allgäu musste vorzeitig abgebrochen werden, interessanterweise wegen einer Gebetserhörung. Die Jugendlichen, die in Zelten übernachteten, haben am Donnerstagabend am Lagerfeuer über drei Stunden lang das Lied „Let it rain“ (Open the floodgates of Heaven) gesungen, und tatsächlich kam gegen 23 Uhr ein so stark strömender Regen, dass die Zelte geflutet wurden. Zum Glück wurde niemand verletzt, als das Camp in größter Eile bei Nacht und rutschigem Boden abgebaut wurde. Der Lobpreisleiter meinte dazu: „Es war natürlich grob fahrlässig von uns, das Lied in diesem Camp so lange zu singen, aber irgendwie fanden wir einfach kein Ende, bis der Regen tatsächlich begann.“ In Zukunft würden sie dieses Lied nur noch bei Indoor-Veranstaltungen singen, meinte er. Sicher ist sicher. 


Sonntag, 25. Juni 2017

Craig Keener stellt ersten Band zum Philemonbrief vor

Craig S. Keener stellt sein nächstes Magnum Opus vor: Ein vierbändiger Kommentar zum Philemonbrief. Im ersten Band sind auf fast 1400 Seiten gerade einmal sein Vorwort, die Behandlung der Einleitungsfragen und eine Literaturliste zu finden. Zur Einleitung sagt Keener: „Ich habe 42 wasserdichte Gründe gefunden, weshalb der Philemon zweifellos ein paulinischer Brief sein muss. Zum Beispiel mit Hilfe der neusten Technik der sogenannten „ink critics“ (Tintenuntersuchung). So konnte ich nachweisen, dass bei 34 verschiedenen englischsprachigen Bibelausgaben beim Philemon dieselbe Tinte verwendet wurde wie bei den paulinischen Hauptbriefen, etwa beim Römer- oder Galaterbrief.“ Nicht zuletzt sollte aber auch das grandiose Literaturverzeichnis erwähnt werden: auf 450 Seiten stellt Keener alle Bücher und Zeitschriftenartikel vor, die sich mit diesem Brief auseinandersetzen. Allein der Buchstabe K nimmt dabei über 200 Seiten in Anspruch. Keener meint dazu: „Ich habe nun festgestellt, dass fast ein Drittel aller Literatur zu diesem Brief unter meinem Namen veröffentlicht wurde.“ Die Einleitung und deren drei Nachfolgebände sollen im Kreuzweg-Verlag in New Jerusalem innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte erscheinen.


Montag, 27. Februar 2017

Professor findet drei verschiedene Autoren in eigener Dissertation

Prof. Dr. Theo Logos hat eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Als er zufällig seine eigene Dissertation las, wurde ihm – dank der Methoden der historischen Kritik – plötzlich klar, dass diese von mindestens drei verschiedenen Autoren verfasst und komponiert worden sein musste. Dass es sich dabei um großangelegte Plagiate handeln könne, wies er weit von sich. Vielmehr wolle er sich demnächst einer psychotherapeutischen Sitzung unterziehen lassen, um herauszufinden, ob der Grund dafür Schizophrenie sein könne. Auch hätten ihn schon manche Studenten darauf aufmerksam gemacht, dass er in seinen Vorlesungen viele verschiedene Zugänge zu den biblischen Texten nutzen würden, die einander gegenseitig widersprächen. Doch eigentlich fühle er sich kerngesund, wie er im Interview meinte. Wie dem auch immer sei – wir wünschen Prof. Dr. Logos gute Gesundheit und noch viele weitere Jahre frohen Schaffens.


Freitag, 30. Dezember 2016

Amazon kauft WEA auf

Für 1,65Mrd USD will Amazon die weltweite evangelische Allianz aufkaufen. Der Gründer und Leiter von Amazon.com, Beef Jezos, sieht in der weltweit wachsenden evangelikalen Bewegung ein gutes Marketingkonzept, das er unterstützen und zugleich auch nutzen möchte, um seine bisherigen Dienstleistungen noch besser vermarkten zu können. Dies werde sein bisher größter Deal. Sprecher der WEA wollten sich noch nicht dazu äußern, denn zu vieles sei noch unklar, etwa die Frage, was mit dem Geld geschehen soll. Die WEA sei schließlich nur eine Dachorgansation. Möglich wäre es, das Geld entweder auf die Gemeinden zu verteilen, sodass die Gemeinden pro eingetragenem Mitglied 5$ bekämen. Oder man könnte einen gemeinsamen Topf eröffnen, von welchem dann neue Werke gegründet würden.

Eine Chance sieht der Amazon-Chef vor allem auch darin, dass er der ganzen Bewegung einen gemeinsamen Lehrkatalog geben könne. Er hat bereits ein Komitee ins Leben gerufen, welches die verbindlichen Lehren festlegen solle. Wichtig sei vor allem, dass auf alles verzichtet würde, was hart, intolerant oder exklusivistisch klingen könne. Es solle dann keine Lehrstreitigkeiten mehr geben, sondern nur noch „peace, joy 'n' egg cake“. Auf jeden Fall sei schon eine neue Serie an Bibelausgaben in allen möglichen Sprachen in der Planung. Auch das Novum Testamentum Graece von Estle-Naland soll ab der 30. Auflage von einem Amazon-Expertenteam bearbeitet werden. Missionsgesellschaften begrüßen diesen Schritt, da Amazon die Übersetzung der Bibel vorantreiben will. Allerdings stellt sich die Frage, wie viele Sprecher eine Sprache haben muss, damit sich das Übersetzen auch für den weltweiten Konzern lohnt.

Sonntag, 13. November 2016

EKD suspendiert alle Trump-Wähler

81% aller Evangelischen („evangelicals“) haben Donald Trump gewählt. Als wichtige Vertreterin der Evangelischen in Deutschland hat sich die EKD nun zum Handeln entschlossen: „Alle Trump-Wähler, die in einem Wahllokal in Deutschland Donald Trump gewählt haben und von der EKD in irgendeinem Sozialwerk, Diakonie oder in einer Kirchgemeinde angestellt sind, sollen ohne Verzug suspendiert werden.“, bestätigte ein Sprecher.

Die Frage, wie man diese Wähler ausfindig machen könne, ohne das Wahlgeheimnis zu verletzen, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Zunächst will man darauf vertrauen, dass sich die Betroffenen freiwillig selbst melden würden. Falls niemand zur Selbstanzeige bereit wäre, gäbe es noch die Möglichkeit, die „geistliche Gemeindeerneuerung“ dafür einzuschalten, damit diese er-hören könnte, welche Arbeitsverträge aufgelöst werden müssten. Falls diese sich weigern sollte, müsste ein Untersuchungsausschuss einberufen werden, welcher sich um diese Frage kümmert.


Donnerstag, 3. November 2016

Massentod während 40 Jahren nach Evangelisation

40 Jahre nachdem auf dem Cannstatter Wasen eine Zeltevangelisation stattgefunden hat, ist nun auch der 899. Teilnehmer gestorben. Unbemerkt vom ganzen bunten Treiben auf dem Wasen stand das Zelt bis vorgestern dort. Ein inzwischen sehr in die Jahre gekommenes Seelsorgeteam wartete die ganze Zeit auf Entscheidungen für Jesus, doch irgendwie war es den Teilnehmenden zu schwer gefallen, die Kosten der Nachfolge zu berechnen, wie ihnen der Evangelist damals empfohlen hatte. Die meisten hatten zwar noch in der Schule Dreisatz gelernt, doch gerade Textaufgaben wie das Gleichnis vom Turmbau überfordern die meisten Hörer.

Nun wurde das Zelt abgebaut, und die Veranstalter überlegen sich jetzt, ob sie eine große Beerdigungsfeier für alle dort Verstorbenen durchführen sollten. Sie sind sich in einem Punkt sicher: Statt dem Gleichnis vom Turmbau würden sie auf jeden Fall lieber das zweite Gleichnis von der Kriegsplanung wählen. Vielleicht fällt den Angehörigen damit das Überschlagen der Kosten der Nachfolge leichter.


Dienstag, 18. Oktober 2016

Reformationsjubiläum abgesagt

Da es immer wieder zu Spott und Häme kam, wurde das Reformationsjubiläum 2017 nun kurzerhand abgesagt. Die Verantwortlichen der verschiedenen beteiligten Kirchen lassen verlauten, dass es auch innerökumenisch Schwierigkeiten gegeben habe. Schließlich sei die Reformation eine Kritik an der damaligen Kirche gewesen und habe zu mehreren Spaltungen geführt. Inzwischen wolle man das Gemeinsame betonen und könne deshalb die luther'sche Haarspalterei nicht mehr feiern. Nicht zuletzt habe es innerhalb vieler evangelikaler Kirchen den Willen gegeben, das Reformationsjubiläum mit eigenen Veranstaltungen zu feiern. Leider vergeblich habe man versucht, das Jahr 2017 direkt zu überspringen, indem man vom 31.12.2016 auf den 01.01.2018 wechseln würde.

Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender haben nun beschlossen, statt der Reformationsfeiern eine eigene Fernsehserie namens „Die Tribute von Panem et Circenses Martini Lutheri“ zu drehen und am 31.10.2017 auszustrahlen. Des Weiteren soll ein Margot-Käßmann-Preis für erfolgreiches alkoholisiertes Autofahren auf einer eigens dafür gesicherten Strecke verliehen werden. 

Nun überlegen sich die beteiligten Kirchen, ob sie am 31. Oktober 2017 statt dem Reformationstag lieber Halloween feiern. Das Wort beinhaltet schon „Hallo“ und ist deshalb „ein offenes, freundliches, attraktives und einladendes Wort“. Was man allerdings dann mit dem verbleibenden „Ween“ machen soll, wird zur Zeit noch heftig diskutiert. Auf jeden Fall sei es besser, Süßes sammeln zu gehen als einen 500 Jahre alten Schismatiker zu feiern, der zu allem Überfluss auch noch selbstbewusst und arrogant gewesen sei.


Donnerstag, 6. Oktober 2016

Augustinus' Bekenntnisse: Mindestens acht Autoren entdeckt

Bei der Vorbereitung und Übersetzung einer neuen kritischen Ausgabe der Bekenntnisse von Augstinus von Hippo kam Dr. Hans Curtsa zu einem spannenden Ergebnis. Er hatte entdeckt, dass dieses Werk keinesfalls nur von einem Autor stammen konnte. Vielmehr musste eine ganze Augustinusschule am Werk gewesen sein, in welcher die Schrift im Laufe von zweier Jahrhunderten ergänzt und fortgeschrieben wurde.

Was ihn zunächst stutzig machte, war der Umstand, dass Augustinus in diesem Werk von seinen Bekehrungen zu sprechen schien. Ebenso wie Wunder sind auch Bekehrungen etwas, was nicht sein kann, weil es nicht sein darf. Eine solche Bekehrung würde allen psychologischen Naturgesetzen widersprechen, weshalb sich Curtsa auf die Suche nach weiteren Hinweisen machte.

Aufgrund verschiedener Philosophien und Glaubensrichtungen ließen sich zunächst vier unterschiedliche Hauptautoren feststellen: Augustinus der Philosoph, Augustinus der Manichäer, Augustinus der Platoniker und Augustinus der Bischof. Zurzeit ist Curtsa dabei, diese vier Hauptquellen zu trennen. Sodann ist aber die Redaktionsgeschichte des Werks noch längst nicht abgeschlossen, denn im Laufe der nächsten 180 Jahre gab es mindestens vier weitere Augstinusschüler, welche sich des Werks ihrer Lehrer angenommen hatten. Diese überarbeiteten den Text und versuchten, ihn in eine glatte Form zu bringen. Dies gelang ihnen jedenfalls nicht schlecht, hatte es doch immerhin beinahe 1500 Jahre gedauert, bis ihnen jemand auf die Schliche kam. Und dies auch nur dank der neuesten neuropsychologischen Erkenntnisse unserer Zeit.


Freitag, 23. September 2016

Theologie wird zu KWL

Die Herrnhuter Brüder_innen-Universität Oberschlausitz plant einen großen Coup. Ab dem Sommersemester 2017 soll die Theologische Fakultät den Wirtschaftswissenschaften angegliedert werden. Statt Theologie soll die Studienrichtung künftig KWL (Kirchwirtschaftslehre) genannt werden. Dazu wird das gesamte Angebot an Vorlesungen komplett überarbeitet. Auf Systematische Theologie soll beispielsweise verzichtet werden, stattdessen wird das Erstellen und Auswerten von Umfragen eine zentrale Rolle spielen.

Auch die Geistesgaben sollen geübt werden, insbesondere die in unserer Zeit wichtigen Gaben wie das Fälschen von Statistiken, Eisegese und das Erzählen von Witzen und Erfinden von Geschichten. Damit die Praxis nicht zu kurz kommt, wird es ein zwei Monate dauerndes Praktikum in Zusammenarbeit mit der Theater-Akademie Oberschlausitz geben.

Derzeit wird noch überlegt, ob es Sinn macht, im Rahmen dieser Reform gleichzeitig die internationale Attraktionalität der Universität zu erhöhen, indem sie gemäß der europäischen Richtlinie zur Gendergerechtschreibung (2014), §23, Abs 132 in Herrnhuter Geschwister-Universität umbenannt würde. Auch mit dem patriarchalischen „Herrnhut“ sei man nicht so glücklich, allerdings habe man da noch keine wirkliche Alternative gefunden. Ideen dazu werden umgehend weitergeleitet.


Montag, 19. September 2016

Kirche des Moralistisch-Therapeutischen Deismus gegründet

In Klevelaer ist nun eine neue Denomination entstanden. Erstmals wurde in Deutschland eine Kirche des Moralistisch-Therapeutischen Deismus gegründet. In den USA gibt es bereits mehrere Kirchen unter dem Namen „Church of MTD“, nun gibt es erstmals einen amerikanischen Pastor, der in Zukunft auf deutsch hier predigen wird. Auf Anfrage wurde uns das eigens für diese Kirche übersetzte Glaubensbekenntnis zur Verfügung gestellt:
  1. Wir glauben, dass irgend ein bekannter oder unbekannter Gott diese Welt geschaffen hat.
  2. Gott will, dass alle Menschen friedlich miteinander umgehen. Das ist das, was alle Religionen dieser Welt gemeinsam lehren.
  3. Das Ziel des Lebens ist, dass sich jeder glücklich fühlt. Dazu hat jeder seinen eigenen Weg. Unsere Kirche will ihm und ihr dabei helfen, diesen individuellen Weg zu finden.
  4. Gott ist es nicht so wichtig, ob wir uns um ihn kümmern oder nicht. Wenn wir es wollen, hilft er uns, aber sonst dürfen wir tun und lassen, was sich gut anfühlt.
  5. Alle Menschen, die im Leben Gutes tun, werden nach ihrem Tod in den Himmel kommen. Die anderen werden gar nichts mehr mitbekommen.

In den amerikanischen Kirchen wird erklärt, warum es noch eine weitere evangelikale Denomination braucht. Der Leiter dieser Bewegung, Evangelical Bishop of MTD Joel Frozen, sagt dazu: „Uns wurde bewusst, dass der größte Teil aller Menschen bereits nach diesem Glaubensbekenntnis lebt, aber wir möchten ihnen helfen, sich darin noch weiter zu vervollkommnen. Deshalb liegt es nahe, eine Bewegung zu gründen, in der Hoffnung, dass am Ende alle Kirchen, Synagogen, Tempel und Moscheen uns beitreten werden. Wir sind überzeugt: Unsere Bewegung ist die Hoffnung von Jesus, dass sein Gebet um die Einheit aller Menschen endlich in Erfüllung geht.“